Robert-Koch-Medaille in Gold an Prof. Jörg Hacker für sein Lebenswerk

Für sein Lebenswerk wird Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jörg Hacker am 11. November 2022 in Berlin mit der Robert-Koch-Medaille in Gold ausgezeichnet. Das bayresq.net Netzwerk gratuliert Herrn Prof. Hacker  herzlichst zu dieser ganz besonderen Ehrung!

Aus der Presseinformation der Robert-Koch-Stiftung vom 20.04.2022:

„Jörg Hacker ist „nicht nur ein herausragender Wissenschaftler“, sagte die damalige Bundesministerin für Gesundheit, Ulla Schmidt, 2008 über ihn. „Er versteht es, andere an seinen Erkenntnissen teilhaben zu lassen und Wissenschaft so zu vermitteln, dass die Menschen außerhalb seines Fachgebiets ihn verstehen.“

Jörg Hacker ist ein Pionier der molekularen Infektionsforschung. 1983 beschrieb er die sogenannten „pathogenicity islands“ von Bakterien, genetische Elemente, die mehrere Gene enthalten, die z.B. bei uns in koordinierter Weise eine Krankheit auslösen können. Diese genetischen Elemente sind nur locker im Genom der Bakterien verankert, oder sie werden sogar getrennt davon weitergegeben. Sie können leicht zwischen Bakterien ausgetauscht werden. So können sich harmlose Bakterien sehr schnell zu gefährlichen Krankheitserregern entwickeln. Oder Bakterien können Gene austauschen, die sie gegen Antibiotika resistent machen. Durch seine Forschung hat Jörg Hacker entscheidend zum Verständnis der Evolution von
mikrobiellen Krankheitserregern beigetragen.

Nach dem Studium in Halle arbeitete Jörg Hacker ab 1980 an der Universität Würzburg, ab 1993 als Leiter des Instituts für Molekulare Infektionsbiologie. Von 2008 bis 2010 war er Präsident des Robert-Koch Instituts in Berlin, und von 2010 bis 2020 Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Unter seiner Ägide entwickelte sich die Leopoldina zur Deutschen Akademie der Wissenschaft, dem nationalen, unabhängigen Beratungsgremium von heute. In seinen vielfältigen Funktionen als Gestalter der Wissenschaft hat sich Jörg Hacker in einzigartiger Weise um die Entwicklung der Rahmenbedingungen für die Forschung in Deutschland verdient gemacht.“